Naturschutz / Ökologie / Nutzungen
Naturschutz und Ökologie sind eng miteinander verknüpft. Limnologen und ökologisch versierte Hydrobiologen tragen gemeinsam mit Umweltschutzexperten zur Aufklärung von Wechselwirkungen und zum Schutz gefährdeter Arten bei. Wir unterstützen Projekte zur Teichbewirtschaftung, Pflege- und Renaturierungsplanungen sowie Arten- und Biotopschutz, indem wir unsere biologischen und ökologischen Kenntnisse einbringen. Dabei kooperieren wir regelmäßig mit naturschutzfachlichen Büros bei Fragen zur Wasserqualität, Gewässerbeschaffenheit und Besiedlung von Gewässern.
Erfassungen / Kartierungen / Strukturgüte
Wir führen verschiedene Arten von biologischen Bestandserfassungen und Verbreitungskartierungen durch, insbesondere bei höheren Wasserpflanzen (Makrophyten). In stehenden Gewässern werden Transekte quer zur Uferlinie mittels Boot und Makrophytenrechen beprobt, und bei komplexeren Anforderungen können auch Tauchkartierungen durchgeführt werden. Eine wichtige Methode ist die Erfassung und Kartierung von Gewässerstrukturen, die in der Gewässerstrukturgütekarte festgehalten werden. Dies umfasst die morphologische Ausprägung von Gewässern, Ufern, und Auenbereichen, sowie die Erfassung von Störstellen, Verbau, Vegetation und Biotoptypen. Die Gewässerstruktur beeinflusst die Artenvielfalt, Selbstreinigungsfähigkeit und das Vorhandensein von Rückzugsgebieten bei Extremereignissen wie Hochwasser und Niedrigwasser. Unsere Kartierungen erfolgen nach LAWA-Richtlinien und können je nach Aufgabenstellung auch erweiterte Protokolle verwenden, um Störstellen und diffusen Stoffeintragspfaden auf den Grund zu gehen.
Stoffbilanzen / ökologisch-biologische Strukturanalysen
Die Analyse von Ökosystemstrukturen, der Nahrungsnetze und Nährstoffströme spielt im Naturschutz vor allem dort eine wichtige Rolle, wo seltene Biotope erhalten oder wieder hergestellt werden sollen, deren Existenz wesentlich von abiotischen Faktoren abhängen. Wichtige Beispiele hierfür sind Moorstandorte oder nährstoffarme Gewässerbiotope, deren Existenz oft von unerwünschten Stoffeinträgen bedroht ist.
Aber auch Artenschutzprogramme müssen häufig sowohl durch genaue Analysen der Nahrungsquellen einerseits als auch der Bedrohung durch Fressfeinde, Parasiten und Krankheiten andererseits begleitet werden.
Nach wie vor beeinträchtigen übermäßige Mengen an Nähr- und Schadstoffen unsere Umwelt und verhindern vielerorts die erwünschte Ausprägung naturnaher Verhältnisse an und in den Gewässern.
Siehe auch Gewässerbewertung
Naturertragspotenzial / Bonitierung
Die Bonitierung von Gewässern beinhaltet die Bewertung des Ertragspotenzials für die Fischproduktion. Dies dient der Festlegung von Pachtbeträgen und der Bestimmung der optimalen Bewirtschaftungsintensität. Sie ermöglicht auch die Einschätzung des Entwicklungspotenzials im Naturschutzkontext. Diese Bewertung erfolgt hauptsächlich anhand des Naturertragspotenzials, das die Quantifizierung von Nährtieren wie Zooplankton und Zoobenthos umfasst. Diese natürliche Nahrung ermöglicht nicht nur das Wachstum von Fischen, sondern auch die effiziente Nutzung von Futtermitteln. Weitere Parameter wie Wasser- und Sedimentmerkmale, insbesondere solche, die mit der Trophie in Zusammenhang stehen, werden zur Abschätzung der Produktivität herangezogen. Aufgrund der saisonalen Dynamik und der Teichmorphologie sind wiederholte Untersuchungen mit breitem Spektrum erforderlich.
Umwelt- / FFH-Verträglichkeit / Raumwiederstandsanalysen
Untersuchungen zur Umweltverträglichkeit und Raumwiderstand bewerten die Auswirkungen technischer Maßnahmen auf Arten und Lebensräume im Naturschutzkontext. Diese Analysen vergleichen verschiedene Maßnahmenvarianten, um das beste Schaden-Nutzen-Verhältnis zu ermitteln. Wir nutzen unser Wissen über die Auswirkungen von Umweltfaktoren auf die Gewässerqualität und Lebensräume, um Beeinträchtigungen von Schutzgütern zu erkennen und zu bewerten. Gegebenenfalls arbeiten wir mit Experten und Partnerunternehmen zusammen, um verschiedene Aspekte der Untersuchungen abzudecken.